Italienische Weinbauregionen: Toskana, Piemont, …
Die Toskana ist wohl unbestritten das berühmteste Weinanbaugebiet Italiens. Wer kennt ihn nicht, den Schiefen Turm von Pisa oder den „Duomo di Firenze“? Aus der Toskana stammen die „Super-Tuscans“, wissen die Weinliebhaber. Aber die Toskana ist nur eine von insgesamt 20 Regionen des berühmten Stiefels (so nennt man Italien umgangssprachlich, aufgrund seines markanten geographischen Umrisses). Zum Beispiel: Apulien, Emilia Romagna, Marken, Molise, Piemont, Südtirol (Alto Adige), Trentino, Veneto, etc. (alle Regionen siehe FAQs). Italien ist umgeben vom Mittelmeer und begrenzt durch die Alpen. Die Reben wachsen in alpinem und/oder mediterranem Klima. Die unterschiedlichen klimatischen Bedingungen bringen einen Reichtum an Weinen hervor.
Vielfalt an Weinsorten in Italien
Vielfalt pur, sowohl bei den Weiß- als auch bei den Rotweinsorten: Es gibt über 500 verschiedene! Am bekanntesten sind wohl die rote Sangiovese- und Nebbiolo-Traube. Aus Sangiovese werden beispielsweise die Weine Chianti Classico, Brunello di Montalcino oder Vino Nobile di Montepulciano gekeltert. Die Weine Barolo D.O.C.G. und Barbaresco haben 100 % Nebbiolo in sich. Italienische Rotweine entstammen auch den Sorten Barbera, Primitivo (ja, das ist eine Rebsorte), Montepulciano, Nero d´Avola, Negroamaro, Cannonau etc. Italienischer Weißwein kann u.a. aus den Sorten Arneis, Cortese oder Pinot Grigio (also Grauer Burgunder, Grauburgunder) gewonnen werden. Das ist nur eine Auswahl der Rebsortenvielfalt.
Qualitätsstufen bei Wein aus Italien
Eines vorweg: Es ist kompliziert bei italienischen Weinen! Die einzelnen Weinbauregionen haben, vor allem aus historischen Gründen, sehr unterschiedliche Vorgaben. Die mehr oder weniger strengen Kriterien geben Regeln vor bezüglich: Region, Rebsorte, Erträge, Alkoholgehalt, Reifezeit etc. oder wollen einen Mindestanspruch an analytischen und sensorischen Prüfungen bestanden
wissen. Wir haben Ihnen die wichtigsten Begriffe zusammengefasst (Stand 2023).
Die Spitze der Pyramide: Das europäische Äquivalent für die geschützte Ursprungsbezeichnung lautet D.O.P. („Denominazione di Origine Protetta“) Damit sind sowohl die D.O.C.G.- als auch die D.O.C.-Weine gemeint.
- Die Bezeichnung D.O.C.G. („Denominazione di Origine Controllata e Garantita“, also „kontrollierte und garantierte Ursprungsbezeichnung“) ist reserviert für Weine von höchstem Wert. Hier sind die Auflagen am strengsten.
- Darunter stehen die D.O.C-Weine („Denominazione di Origine Controllata). Auch hier werden strikte Qualitätsregeln gesetzt.
Das Mittelsegment: P.G.I. (Wines with Protected Geografical Indication) bzw. I.G.T. („Indicazione Geografica Tipica“, Typical Geographical Indication). Diese Weine stammen von geographisch gesetzten Regionen, wie dem Latium oder dem Veneto, oder auch Untergebieten einer Region.
Das untere Segment: Vini da Tavola (Tafelweine)Diese Weine weisen keinen Bezug zu einer bestimmten Region oder einem Gebiet auf. Allgemeingültig würde man sie als Tafelweine definieren. Hier sind die Erzeuger weitestgehend frei von Regularien. In der Flasche kann sich daherein einfacher, aber guter Tischwein befinden – oder auch ein hervorragender Wein, der sich dem Regelwerk nicht beugen will!
Wissenswertes
Fast jede italienische Weinregion besitzt D.O.C.G., D.O.C. und I.G.T.-Weine. Aktuell sind 76 D.O.C.G., 330 D.O.C. und 118 I.G.T.-Weine bzw. Regionen zugelassen. Das Weinanbaugebiet Piemont besitzt mit 18 D.O.C.G. am meisten, daraufhin folgt das Veneto mit 14 und die Toskana mit 11 D.O.C.G.-Qualifikationen. Eine definierte D.O.C.G.-Region im Piemont ist beispielsweise die Asti-Region, der Rotwein könnte „Barbera d´Asti“ heißen. Im Veneto gibt es z.B. mit D.O.C.G.-Status den „Amarone della Valpolicella“. Die Bezeichnungen gliedert sich also oft nach Rebsorte und dazugehörigem Standort (de, von) auf. Selbstverständlich machen die italienischen Winzerinnen und Winzer auch Cuvées. Hier Wein aus Italien online kaufen.
Italienisches Wein-Wörterwirrwarr
Was ist was in der italienischen Weinsprache? Alles auf einen Blick.
- Barbaresco = Eine regionale Weinbezeichnung im Piemont, wird als „kleine Schwester“ des Barolo bezeichnet; außerdem ein gleichnamiges Dorf als Namensgeber für die D.O.C.G. (kann in vier Dörfern um Barbaresco produziert werden)
- Barbera = Rote Rebsorte, bekannt aus der Region Piemonte, Unterregion Asti (D.O.C.G. Barbera d´Asti)
- Barolo = Ein edler italienischer Rotwein aus der Nebbiolo-Traube, außerdem ein Dorf im Anbaugebiet Piemont (darf um Barolo in elf Dörfern produziert werden) und Name der D.O.C.G.
- Brunello = Wein aus der Südtoskana, D.O.C.G. Brunello di Montalcino, ausschließliche Verwendung der Rebsorte Sangiovese
- Chianti = Rotweingebiet in der Toskana und D.O.C.G., vorherrschende Traubensorte ist Sangiovese
- Chianti Classico = eigenständige Region und D.O.C.G., die Weine müssen mindestens 12 Monate reifen, für D.O.C.G. Chianti Classico Riserva müssen sie 24 Monate reifen, mindestens drei Monate davon in der Flasche.
- Cortese = Weiße Rebsorte, u.a. bekannt aus der D.O.C.G Gavi im Piemont
- Frizzante = Prickelnd / Schäumend
- Montepulciano = Rote Rebsorte, wird vor allem in der Region Abruzzen angebaut, D.O.C. Montepulciano d‘Abruzzo (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Stadt in der Toskana)
- Nebbiolo = Rote Rebsorte
- Primitivo = Rote Rebsorte
- Riserva = Lange Reifezeit des Weines (es bedeutet nicht reserviert etc.)
- Sangiovese = Rote Rebsorte
- Trebbiano di Soave/Lugana = Weiße Rebsorte
Häufig gestellte Fragen
Wie viele Weinbauregionen gibt es in Italien? - Insgesamt 20 Regionen. Von Stiefelschaft bis zur Stiefelspitze:Piemonte (Piemont), Valle d´Aosta (Aosta Tal), Lombardia (Lombardei), Trentino Alto Adige (Südtirol), Friuli Venezia Giulia (Friaul-Julisch Venetien), Liguria (Ligurien), Emilia Romagna, Toscana (Toskana), Marche (Marken), Umbria (Umbrien), Lazio (Latium), Abruzzo (Abruzzen), Molise, Campania (Kampanien), Puglia (Apulien, das ist quasi die Stiefelferse), Basilicata (Basilikata) und Calabria (Kalabrien). Außerdem gehören die beiden Mittelmeer-Inseln Sardegna (Sardienien) und Sicilia (Sizilien) dazu.
Ich kenne nur den Status D.O.C.G. und D.O.C. bei italienischen Weinen. Die Abkürzung P.D.O bzw. D.O.P. habe ich noch nie gehört. Was ist das? - Seit 1. August 2009 haben italienische Weine eine neue Bezeichnungs- und Regelpyramide. P.D.O. bzw. D.O.P umfasst die Spitze der Qualitätspyramide (D.O.C. und D.O.C.G.). Aber die traditionellen Bezeichnungen D.O.C. und D.O.C.G. sind vom Weintrinker gelernt und im Gedächtnis verankert und dürfen daher weiterverwendet werden. Mehr Infos zu der Weinpyramide und wie sie sich entwickelt hat, von 1861 bis heute: www.federdoc.com/en/the-pyramid-of-italian-wines/
Sind V.D.T., also Tafelweine minderwertige Weine? - Nein, es sind oft süffige, gute Tischweine. Viele einfachere
Restaurants haben einen guten Hauswein auf der Karte. Diese Kategorie wird außerdem – ganz ähnlich wie in Deutschland bei den Tafelweinen – von einigen italienischen Winzerinnen und Winzern als spannendes Experimentierfeld genutzt. Denn Regeln schaffen einerseits Klarheit und Übersicht, aber begrenzen andererseits auch. Deswegen befinden sich im V.D.T-Status auch sehr hochwertige Weine, die aus irgendwelchen Gründen nicht in die I.G.T., D.O.C. oder D.O.C.G.-Klassifikation passen.
Was bedeuten Superiore, Riserva und Classico? Ist das wichtig, wenn man sich bei italienischen Weinen auskennen will?- Der Begriff „Superiore“ ist eine Qualitätsbezeichnung für einige D.O.C.-Weine mit noch strengeren Anforderungen (höherer natürlicher Alkoholgehalt). Sie sind eben Spitzenklasse. Bravo, Bravissimo, würde der Italiener begeistert ausrufen! „Riserva“ sagen die Italiener vor allem zu Weinen, die länger gereift sind. Wie viele Jahre „lang“ bedeuten, das ist von D.O.P. zu D.O.P. unterschiedlich. Auf dem Flaschenetikett findet manch ein Weintrinker auch den Begriff „Classico“. beschreibt die eigenständige D.O.C.G. Chianti Classico, die entsprechend hohe Auflagen hinsichtlich der Reife der Weine hat. „Rosso“ ist übrigens Rot, „Bianco“ Weiß und mit „Rosato“ ist ein Rosé gemeint.
Ist italienischer Rotwein auf dem Markt wichtiger als italienischer Weißwein? - In der Tat genießt italienischer Rotwein eine andere Aufmerksamkeit als italienischer Weißwein. Das bedeutet nicht, dass die Italiener nicht wunderbare Weißweine machen können. Das tun sie! Deutschland hingegen besitzt international einen Ruf als Weißweinland, da wir nördlicher liegen als viele
andere Weinbauregionen. Italien besitzt mit circa 700.000 Hektar siebenmal so viel Rebfläche wie Deutschland (circa 100.000 Hektar) und ist die viertgrößte Weinnation der Welt (bei der Weinproduktion fast jedes Jahr sogar die größte).
Hat Italien auch Sekte oder Destillate zu bieten? - Selbstverständlich. Berühmt ist der Prosecco. Aber Achtung! Prosecco
ist nicht gleich Sekt. Prosecco ist eine geschützte Herkunftsbezeichnung und meint keine Ausbaumethode. Das prickelnde Sommervergnügen darf lediglich aus den Regionen Venetien und Friaul-Julisch Venetien stammen. Es gelten weitere Auflagen. Frizzante bedeutet übrigens schäumend. Grappa ist der italienische Tresterbrand (von „grappa, graspo“ Traube. Aber Grappa ist kein Traubenbrand, das wäre wieder etwas anderes.) >> Hier geht es zu unserer feinen Auswahl an italienischen Weinen –
sowohl jüngere als auch ältere Jahrgänge; zu unseren italienischen Weinpaketen in verschiedenen Geschmacksrichtungen; zu unseren italienischen Perlweinen, Spirituosen sowie Olivenöl und Balsamico.
Welcher italienische Wein passt zu welchem italienischen Essen? - Oh signore e signori, welch´ eine Frage! Die italienische Küche ist so reich an Genüssen wie die italienische Weinwelt. Jeder kennt die Klassiker, wie Lasagne, Spaghetti alla Carbonara, Risotto und Pizza. Manch einer weiß noch, dass „Melanzane“ überbackene Auberginen und eine „Vitello tonnato“ dünne Kalbsfleischscheiben mit Thunfischsauce sind. Welcher Wein dazu passt, entscheidet oft die Würze und das Süße-Säure-Verhältnis des Essens (zum Thema: Wein und Speise). Nehmen Sie viele mediterrane Kräuter ins Gericht, will der Wein dazu nicht verblassen. Ist es eine leichte, unkomplizierte Vorspeise, so wählen Sie einen lässigen Wein dazu. Wir bieten Ihnen selbstverständlich nicht nur trockene italienische Weine, sondern auch liebliche italienische Weine und süße italienische Weine an. Außerdem finden Sie auf unserer Website immer wieder köstliche Vorschläge, zubereitet von unserem Koch persönlich, der
die mediterrane Küche besonders liebt. Und unsere Weinberaterinnen und -berater sind gerne für Sie da.