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Die Rotweinbereitung: Meistens Maischegärung
Rotwein- und Weißweinbereitung unterscheiden sich. Die Trauben von Weißweinsorten sollten zügig gelesen werden, bei am besten kühlen Temperaturen. Deshalb lesen die Winzer und Winzerinnen diese Weinberge gerne morgens. Man will verhindern, dass die Trauben bereits anfangen zu gären. Beim Lesen der Trauben von roten Rebsorten hingegen herrscht weniger Zeitdruck. Denn hier wird die sog. Maische (angequetschte Trauben, Traubensaft, ggf. Stiele) zuerst vergoren – und dann erst abgepresst. Die sogenannte Maischegärung. Warum? Unter anderem, weil die Farbpigmente immer in der Schalenhaut sitzen. Um die Farbe zu lösen, muss die Flüssigkeit, also der Traubensaft ausreichend Zeit haben, um diese auszuwaschen.
Aromen von gutem Rotwein lieblich
Die Fruchtaromen von Rotwein können an verschiedenste Früchte erinnern – wie Kirsche oder Pflaume – sowie Beeren, von Brombeere über Heidelbeere bis zu Erdbeere. Hinzu kommen Noten von der Lagerung im Holzfass oder Barriquefass, wie Vanille, Schokolade oder Mokka. Bei lieblichen Weinen setzt man aber vorwiegend auf Frucht- und weniger auf Holzaromen. Spätburgunder zeigt sortentypisch ein helles Rot im Glas und duftet eher nach Kirsche. Ein Merlot oder Syrah hingegen steht tief dunkelrot im Glas. Es könne auch lila farbige Reflexe schimmern. Dementsprechend schmecken diese Weine eher nach Brombeere, generell dunklen, weniger säurebetonten Beeren.
- Dornfelder (deutsche Züchtung aus dem Jahr 1955, mengenmäßig die zweitwichtigste deutsche Rotweinsorte)
- Frühburgunder (Klon der Burgunderfamilie, Mutterrebe: Spätburgunder)
- Portugieser (alte Sorte, Ursprung wahrscheinlich in Slowenien, kam über Österreich nach Deutschland)
- Regent (deutsche Züchtung aus dem Jahr 1967)
- Saint Laurent (alte Rebsorte, Ursprung: Frankreich)
- Spätburgunder bzw. Pinot Noir (alte Rebsorte, Ursprung: Burgund in Frankreich, wichtigste deutsche Rotweinsorte)
- Cabernet Sauvignon (Ursprünglich aus Bordeaux, Frankreich, wird aber mittlerweile erfolgreich in vielen weiteren Ländern ausgebaut)
- Blaufränkisch (Ungarn)
- Malbec (Argentinien)
- Monastrell (Spanien)
- Primitivo (Italien)
Häufig gestellte Fragen
Wie schmeckt Rotwein lieblich? - Vor allem fruchtbetont, mit einer ausgeprägten Süße. Er ist noch nicht als Geschmacksrichtung „süß“ deklariert, aber hat deutlich mehr Zucker als halbtrockene Rotweine. Viele Rotweinsorten haben zudem oft eine Üppigkeit, die Weißweine selten haben. Das liegt an den ausgeprägten Tanninen (Gerbstoffen). Sie haben Einfluss auf Textur und Haltbarkeit der Weine.
Rotweine trinke ich nur im Winter. Gilt das auch für Rotwein lieblich? - Viele trinken Rotweine nur im Winter, andere mögen Rotweine auch im Sommer. Rotwein-Liebhaber trinken bei jedem Wetter, in jeder Jahreszeit ein Glas Spätburgunder, Dornfelder oder Merlot. Alles ist erlaubt. Das gilt auch für Rotwein lieblich. Im Sommer dürfen Sie den Rotwein lieblich übrigens gerne ein wenig kühlen. Ungewöhnlich, aber lecker! In Italien machen Weintrinker dies schon lange so.
Kann man Rotwein lieblich zum Essen kombinieren? - Ja, aber man sollte einige Regeln kennen. Rotwein lieblich hat eine starke Präsenz. Leichte Speisen (Fisch, Hühnchen, leichtes Gemüse) gehen geschmacklich unter, wenn man sie mit Rotwein lieblich kombiniert. Es braucht einen starken Partner auf dem Teller, zum Beispiel Wildbraten oder Paprikagerichte. Achten Sie auf die Sauce! Sie ist oft das prägende Element auf dem Teller. Planen Sie eine üppige, würzige Bratensoße, vielleicht sogar eine Schokoladensauce oder wollen Sie süße Preiselbeeren zum Fleisch kombinieren, dann dürfen Sie gerne einen lieblichen Rotwein dazu verkosten.
Mir fällt das Beschreiben der Weinaromen schwer. Geben Sie mir bitte Beispiele. - Machen Sie sich keine Sorgen. Es ist ganz normal, dass wir Menschen uns anfangs damit schwer tun. Das liegt daran, dass unsere Gehirnregionen für Aromen-Erkennung und Sprache, also Beschreibung nicht stark miteinander vernetzt sind. Man muss diese Gehirnaktivität, diese Verknüpfung regelrecht trainieren. Üben Sie mit bekannten Aromen beim Einkaufen oder im Garten.
- Riechen Sie an verschiedenen roten Früchten: Erkennen Sie Brombeere? Erkennen Sie schwarze Johannisbeere?
- Schmecken Sie bewusst den Unterschied zwischen Sauerkirsche und Süßkirsche. Merken Sie sich den Geschmack!
- Verkosten Sie verschiedene Schokoladen: mit Vanille, mit Honig, mit Vollmilch-Note.
- Kopieren Sie ihr Wissen dann auf die Weinsensorik. Sie werden sehen: Es macht Spaß! Und jeder Mensch kann die Beschreibung von Aromen trainieren.