Auslese ist eine hochwertige Stufe der Prädikatsweine – sie liegt nach der Spätlese und vor der Beerenauslese. Damit bildet sie die dritte von insgesamt sechs Qualitätsstufen. Das Lesegut wird von Hand ausgelesen, meist Ende Oktober, wenn die Trauben vollreif sind und ein Mindestmostgewicht von 95° Oechsle erreicht haben. Auslesen zeichnen sich durch ihre intensive Fruchtigkeit und Konzentration aus. Sie gibt es in Weiß (z. B. Riesling, Scheurebe) und Rot (z. B. Spätburgunder). Meist sind sie süß oder lieblich, gelegentlich auch halbtrocken oder trocken. Ihr Lagerungspotential ist hoch – oft entwickeln sie über Jahre zusätzliche Komplexität. Klassische Begleiter: Desserts, Hartkäse oder kräftige Hauptgerichte.
Auslese – zwischen Spätlese und Beerenauslese
Die Reihenfolge der Prädikatsweine lautet: Kabinett, Spätlese, Auslese, Beerenauslese, Eiswein und Trockenbeerenauslese. Die Auslese steht somit an dritter Stelle. Ihre Trauben sind vollreif, teilweise auch von Edelfäule (Botrytis) befallen – je nach Philosophie des Winzers erwünscht oder vermieden. Im Gegensatz zur Spätlese ist Edelfäule hier teilweise erlaubt.
Handlese als Qualitätsmerkmal
Die Trauben werden bei der Auslese sorgfältig per Hand gelesen – daher der Name. Unreife Beeren werden aussortiert („ausgelesen“). Das Mindestmostgewicht beträgt 95° Oechsle. Wie bei allen Prädikatsweinen müssen die Trauben aus einem einzigen Anbaugebiet stammen. Eine Anreicherung mit Zucker (Chaptalisation) ist verboten. Die amtliche Prüfnummer bestätigt die Qualität.
Weißwein und Rotwein als Auslese
Auslesen zeigen eine besondere Fruchtigkeit. Ein Riesling Auslese duftet z. B. nach reifem Pfirsich, exotischen Früchten oder Veilchen. Am Gaumen sind sie dicht, rassig, füllig und konzentriert. Je nach Ausbau schmecken sie lieblich, halbtrocken oder (seltener) trocken. Bei trockener Auslese steigt durch den hohen Zucker im Lesegut der Alkoholgehalt. Ob Rot oder Weiß – das Lagerungspotential ist beachtlich, die Weine gewinnen mit der Zeit an Tiefe und Komplexität.
Foodpairing: Auslese zum Essen
Eine süße Auslese serviert man am besten gut gekühlt, bei 12–14 °C, z. B. als Aperitif oder zu Desserts (Kuchen, Eis, Pfirsich-Tarte). Ebenso spannend: halbtrockene bis trockene Auslesen zu kräftigen Speisen wie gebratenem Fisch (Zander), Geflügel oder Pasta in cremigen Saucen. Auch eine Hartkäseauswahl mit Feigensenf passt perfekt.
FAQ Auslese
Was ist eine Auslese?
Eine Auslese ist ein Prädikatswein mit besonders reifen Trauben. Mindestmostgewicht: 95° Oechsle. Die Beeren können teilweise Edelfäule aufweisen.
Was ist süßer: Auslese oder Spätlese?
Am Rebstock sind Auslese-Trauben süßer als Spätlese-Trauben. Ob der Wein im Glas süß, halbtrocken oder trocken schmeckt, entscheidet jedoch der Winzer beim Ausbau.
Was kostet ein Auslese Wein?
Die Preise variieren stark: von günstig bis exklusiv, abhängig von Jahrgang, Lage und Menge. Eine lange gereifte Auslese aus einem Spitzenjahrgang kann sehr wertvoll sein.
Wie lagert man eine Auslese?
Auslesen sind jahrelang bis jahrzehntelang lagerfähig. Ideale Bedingungen: dunkel, kühl, konstant – am besten im Keller. Zucker, Alkohol und Säure tragen zur Langlebigkeit bei.