Wein und Dessert

Dessertwein – Das edelsüße Finale

Dessertweine machen Dein Menü perfekt. Mit ihren süßen, tiefgründigen Aromen und ihrer komplexen Struktur sind sie der finale Tusch! Süßer Dessertwein entsteht, wenn die Trauben reif bis überreif sind. Der Edelpilz Botrytis sorgt für poröse Beerenhaut, Wasser verdunstet und Zucker konzentriert sich. Die Trauben werden rosinenartig. Wenn Du Dessertwein kaufen möchtest, findest Du ihn in verschiedenen Prädikatsstufen: etwa Spätlese, Auslese, Beerenauslese oder Trockenbeerenauslese. Sowohl rote als auch weiße Dessertweine stehen zur Auswahl. Besonders beliebt ist der Riesling, weil er zur Süße immer eine Säurekomponente mitbringt. Aber auch Gewürztraminer, Scheurebe oder Spätburgunder sind vertreten. Als Dessert gelten nicht nur Süßspeisen wie Fruchtdesserts oder Mousse au Chocolat, sondern auch würzige Nachtische wie Käseplatten. „Dessertwein“ darfst Du nicht verwechseln mit „Süßwein“ allgemein, dem aufgespriteten „Likörwein“ oder dem seltenen „Eiswein“. Allen vier Weintypen ist eines gemeinsam: eine lange Haltbarkeit!

Reife Trauben: süß, süßer, edelsüß

Wenn Trauben richtig süß und gesund sind, eignen sie sich perfekt für Dessertwein. Ist der Sommer lang und sonnig, so ist die Reifeperiode fantastisch. Dann lagern die Trauben viel Zucker ein. Unterstützt werden sie dabei von einem besonderen Pilz: Botrytis (Edelfäule). Er macht die Beerenhaut porös, Wasser verdunstet, und die Beeren trocknen rosinenartig ein. Das Zuckerverhältnis steigt – ideal für edelsüße Weine.

Die deutschen Prädikatsstufen im Überblick*

  • Kabinett (67–80 °Oe)
  • Spätlese (76–90 °Oe)
  • Auslese (83–100 °Oe)
  • Beerenauslese (110–128 °Oe)
  • Eiswein (110–128 °Oe)
  • Trockenbeerenauslese (150–154 °Oe)

* Werte variieren nach Weinbauzone und Region

Zusatz-Wissen für Weinkenner

Das Mostgewicht kennzeichnet das Verhältnis von einem Liter Most zu einem Liter Wasser bei 20 °C. Im Weinberg misst der Winzer es mit dem „Refraktometer“, im Keller mit der „Mostwaage“. Einheit: Grad Oechsle (°Oe), benannt nach Christian Ferdinand Oechsle (1774–1852).

Weiße Dessertweine, rote Dessertweine

Es gibt sowohl weiße als auch rote Dessertweine. Am beliebtesten ist der Riesling, weil er trotz hoher Reife eine stabile Säurestruktur behält. Aber auch Gewürztraminer oder Scheurebe liefern großartige Süßweine. Bei den Roten findest Du Spätlesen, Auslesen bis hin zu Beerenauslesen: etwa Spätburgunder, Dornfelder und internationale Sorten.

Typische Aromen von Dessertweinen

Dessertweine zeigen oft Noten von Honig, Karamell oder Trockenobst. Je nach Sorte erinnern sie an getrocknete Feigen, kandierte Orangen oder auch würzige Aromen wie Zimt, Nelke oder Vanille. Häufig lassen sich auch Nussnoten – etwa Mandeln oder Haselnüsse – erkennen.

Ein Dessert kann süß oder würzig sein

„Dessert“ bedeutet klassisch das Ende des Menüs. Dessertwein darfst Du aber auch zwischendurch genießen. Typische Süßspeisen: sommerliche Fruchtdesserts, Eiscreme, Sorbets, schokoladige Klassiker wie Tiramisu oder Mousse au Chocolat. Auch saisonale Varianten wie Weihnachtsdesserts sind beliebt. Ebenso zählen würzige Desserts dazu – etwa eine Käseplatte. In Frankreich ein Muss, in Spanien genießt man Süßwein sogar zu Tapas.

Italienischen und portugiesischen Dessertwein kaufen

Andere Länder, andere Traditionen: Italiener, Spanier und Portugiesen haben ihre typischen Süßweine. Likörweine wie Sherry, Portwein oder Marsala sind geschützte Herkunftsbegriffe. Vergleichbar mit Champagner, der nur aus der Champagne stammen darf. Typische spanische Sorten: Pedro Ximénez, Moscatel, Garnacha.

FAQ Dessertweine

Was ist der Unterschied zwischen Dessertwein, Süßwein, Likörwein und Eiswein?

Süßwein beschreibt den Zuckergehalt, Dessertwein den Anlass: zum Dessert. Likörwein enthält 15–22 % vol., da er „aufgespritet“ ist. Süßwein dagegen hat weniger Alkohol. Eiswein ist ein Sonderfall: Trauben müssen bei mindestens -7 °C gefrieren und sofort gekeltert werden.

Haben Süßweine immer wenig Alkohol?

Nicht unbedingt. Im Vergleich zu Likörwein ja, aber sie können trotzdem kräftig sein. Hefen wandeln Zucker in Alkohol um – je mehr Zucker, desto höher das Potential. Allerdings kapitulieren die meisten Hefen ab etwa 15 % vol. Alkohol.

Kann man edelsüße Weine gut lagern?

Ja! Süße macht haltbar. Edelsüße Weine lassen sich Jahrzehnte lagern. Viele legen sich einen Wein ihres Geburtsjahres oder des Jahres der Hochzeit in den Keller. Mit der Zeit entwickeln sich typische Alterungsnoten, die viele Weinliebhaber besonders schätzen.

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